Je nach Perspektive kann Veränderung aufregend oder beängstigend sein, aber eines ist sicher: Sie lässt sich nicht aufhalten. Gründer von IRG und unser CEO, andy Mckayhat in den drei Jahrzehnten, die er auf Ibiza verbracht hat, außerordentlich viele Veränderungen gesehen und erlebt, aber er betrachtet es lieber als einen ständigen Evolutionsprozess. Am Vorabend seines 30-jährigen Jubiläums auf der weißen Insel haben wir uns mit dem Mann, der früher als Andy Manumission bekannt war, zusammengesetzt, um den Lärm zu durchbrechen und über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zu sprechen. Und natürlich darüber, wo Pikes passt ins Bild…
Das Ibiza, auf dem der 23-jährige Andy 1994 ankam, war tatsächlich eine andere Welt. Eine staubige, unberührte Insel, auf der Geschäfte an Stränden gemacht und Verträge auf der Rückseite von Servietten unterschrieben wurden; ein Ort, an dem es weder Mobiltelefone noch Internet gab; und obwohl es auf der winzigen Insel eine Vielzahl von Nachtclubs gab, war es ein Reiseziel, in das der Massentourismus noch nicht vorgedrungen war … noch nicht. Für Andy war und ist Ibiza das Paradies – ein Ort, an dem man sich frei fühlen konnte, man selbst zu sein, umgeben von Gleichgesinnten, und ein Leben führen konnte, aus dem man nicht fliehen musste.
Für diejenigen, die die Geschichte nicht kennen (wir verzeihen euch, Millennials und Angehörige der Generation Z): Andy und sein Bruder Mike hatten das kalte und graue Manchester verlassen, wo sie trotz einiger ernsthafter Drohungen durch die Gang erfolgreich Partys veranstaltet hatten – um eine sehr, sehr lange und ziemlich bekannte Geschichte kurz zu machen – und starteten innerhalb eines Monats nach ihrer Ankunft die legendäre Manumission-Party an der KU (die später zu Privilege wurde). Und dies scheint ein guter Ort zu sein, um darauf hinzuweisen, dass das Wort Manumission „Freiheit von der Sklaverei“ bedeutet. Es schien alles in den Sternen geschrieben zu sein.
Unterdessen Pikes hatte seine Türen 14 Jahre zuvor geöffnet – was es schon damals zu einem festen Bestandteil der Insel machte – und war bekannt als Ort, um (um Wham!s Club Tropicana zu zitieren) „Schulter an Schulter mit den Stars zu stehen“, dank des Videos zum oben erwähnten Song, das 1983 hier gedreht wurde, und Freddie Mercurys hedonistischer 41. Geburtstagsparty 1987, um nur einige zu nennen. Grace Jones, George Michael, Julio Iglesias, Kylie Minogue, Tony Curtis, Bon Jovi, Boy George … die Check-in-Blätter lesen sich wie die der Pop- und Rock-Könige. Aber wenn Sie diesen Blog lesen, wissen Sie das alles bereits.
"Pikes ist ein Ort, der auf den Säulen des Rock’n’Roll erbaut wurde, und ich denke, es ist wichtig, dass wir dem immer treu bleiben“, sagt Andy, wenn er an die Epoche zurückdenkt, auf die bis heute Bezug genommen wird. Er selbst besuchte das Hotel damals sehr gern und buchte regelmäßig Suiten insbesondere für amerikanische DJs, die auf Tour an Fünf-Sterne-Unterkünfte gewöhnt waren. „Es ist schwer zu schätzen, was Pikes war wie in den 80ern“, sagt er. „Es war wohl das allererste ‚Boutique-Hotel‘ der Welt. Den Begriff gab es damals noch nicht einmal. Es gab keine echten Fünf-Sterne-Hotels auf der Insel, aber Tony Pike hatte hier eine ganze Szene geschaffen, die eine Menge berühmter Leute anzog. Das war sein Vermächtnis. Die Zimmer waren Suiten, aber es fühlte sich trotzdem heimelig an. Es war einfach so viel mehr als ‚nur‘ ein Hotel.“
Wenn das Guinness-Buch der Rekorde Ihre Veranstaltung zur „größten Party der Welt“ erklärt, wissen Sie, dass Sie etwas richtig machen, aber wie das Sprichwort sagt, muss alles Gute einmal zu Ende gehen. Gegen Ende seiner Manumission-Ära (2008) hatte Andy sich der Live-Musik zugewandt und die Hinterzimmer des Clubs und die San Antonio Sunset Bar (damals Bar M, heute Ibiza Rocks Bar) mit topaktuellen Rockbands infiltriert, die innerhalb weniger Jahre zur Mainstream-Playlist wurden. Es war ein Moment des Zeitgeists und Ibiza Rocks war geboren. Ein weiteres Insel-Vermächtnis wurde geschaffen.
Als die Marke das Hotel übernahm, in dem sie sich noch heute befindet – wo Manumission eine Millennium-Party veranstaltet hatte und wo unser aktueller Hotelmanager Hector einst das Ruder führte – wurden die Besetzungen größer und mutiger. „Wir buchten unsere Bands in Villen und sie hatten eine tolle Zeit“, sagt Andy. „Aber es kam auch ein Punkt, an dem sie Essen, Zimmerservice – Hotelservice – auf Abruf wollten. Ich wusste, dass wir ein Hotel brauchten, das dieses Gefühl einer privaten Villa vermittelte. Es musste sich wie ein Zuhause anfühlen, mit Privatsphäre und Diskretion, wo sich berühmte Leute rundum wohlfühlen konnten. Ich wusste, dass es diesen Ort bereits auf Ibiza gab. Er existierte schon seit Jahren. Er war Pikes. Das Problem war … es verlor seinen Zauber. Es wurde in katastrophalem Ausmaß an Abstrichen gespart und es wurde damals nicht richtig geführt.“ Das war die nächste Gelegenheit, einige „intelligente Veränderungen“ vorzunehmen, wie Andy es nennt.
„Ich traf mich mit Tony und einigte mich darauf, zunächst Pikes „Ich war fünf Jahre lang bei Ibiza Rocks“, sagt Andy. „Ich wollte eigentlich kein weiteres Hotel betreiben, aber ich wusste auch, dass wir Köche brauchen würden, die das richtige Niveau an Küche bieten, um unsere Bands zufriedenzustellen. Es gab keine Sicherheitsvorkehrungen, also mussten wir auch die einführen. Wir füllten unsere Minibars mit coolen Sachen statt mit langweiligem, typischem Hotelessen. Und das Ergebnis war, dass wir eines der coolsten Hotelerlebnisse der Welt geschaffen haben.“ Das Wort magisch fällt an dieser Stelle des Gesprächs erneut. „Es war zwar kein Fünf-Sterne-Hotel, aber alle großen Bands waren hier und hatten eine tolle Zeit – es war magisch.“ Innerhalb weniger Monate Pikes wurde vom Sunday Times zu einem der 10 besten Hotels der Welt gewählt.
Es dauerte nicht lange, bis eine Vielzahl von Fünf-Sterne-Hotels auf Ibiza eröffneten und Ibiza Rocks sich von Gitarren zu Poolpartys entwickelte, aber der Ruf des Hotels war gefestigt und ein Gemeinschaftsgefühl war zurückgekehrt. Einheimische waren willkommen, um den traditionellen Sonntagsbraten zu genießen, und Besucher verliebten sich in die leicht verfallene Finca mit all ihren Eigenheiten, zusammen mit dem leidenschaftlichen Team, das sich daran erinnerte, wie sie ihre Eier am Morgen mochten, ihre Lieblingsgetränke, sogar die Namen ihrer Haustiere. Genau wie die Pikes von früher.
„Für mich geht es um Loyalität“, sagt Andy. „Und um Energie. Wenn Sie sich um die Energie in Ihrem Lokal kümmern, überträgt sich das automatisch auf die Sorge um Ihre Kunden.“ Ja, richtig, er spricht von Ihnen, lieber Leser! „Als wir das erste Mal das Pikes, einige der kleineren Änderungen, die wir vorgenommen haben, führten tatsächlich zu Pikes zu dem, was es ursprünglich war. Wir haben die Marrakech Suite herausgenommen und sie in Freddies verwandelt. Es war vorher kein Club, aber es war einmal das Restaurant – ein Treffpunkt für Geselligkeit. Ich habe immer gedacht Pikes ist einer jener Orte, die so tief in der Geschichte Ibizas verankert sind, dass sie wie ein historisches Wahrzeichen erhalten werden müssen. Wir haben uns seit über 10 Jahren Stück für Stück weiterentwickelt, aber wir sind immer sehr vorsichtig, das Wesentliche dessen, was Pikes ist. "
Ein klassisches Beispiel ist die Umgestaltung der Pikes Garden Suites, die letzten Sommer stattfanden. „Es kam eine Zeit, in der wir uns der Tatsache stellen mussten, dass wir zwar jede einzelne Fliese, jedes letzte Überbleibsel von Pikes, ein 45 Jahre altes Badezimmer reicht einfach nicht mehr aus“, sagt Andy. „Damals haben wir angefangen, einige der Zimmer zu renovieren. Wir haben so viele Stücke, die mit dem Hotel zu tun haben, wie möglich erhalten und gerettet und werden sie, wenn die Zeit reif ist, woanders unterbringen.“ In diesem Sinne – halten Sie Ausschau nach Zimmer 39, wo wir gerade dabei sind, eine brandneue Late-Night-Lounge mit einigen originellen Pikes Korbmöbel, die einst so beliebt bei Freddie Mercury waren, kaufte er alles von Tony und ließ es zu sich nach Hause liefern, wo es bis zu seinem Tod in seinem Wintergarten blieb. Andy kaufte diese Stücke kürzlich auf einer Auktion zurück (zusammen mit einigen anderen Gegenständen, mit denen wir Sie bald überraschen werden!), da er wusste, wie wichtig sie für die Pikes Erbe.
Wenn man von der Entwicklung spricht, Pikes Andy hat nur eine Frage auf den Lippen. „Was auch immer wir tun – macht es Pikes magischer?“ Sagen Sie es uns. Fühlt es sich für Sie magisch an, den gewundenen Weg hinauf zum Plaza Mayor zu gehen – unserem ehemaligen Speisesaal, der in seiner früheren Pracht als pulsierendes Zentrum einer Bar wiederhergestellt wurde – und Cocktails an genau demselben Ort zu schlürfen, an dem Freddie Mercury 41 seinen 1987. Geburtstag feierte? Wie wäre es, wenn Sie sich die Pikes Die House Band spielt ihr charakteristisches Dinner-and-a-Show-with-a-Twist, während Sie die letzten goldenen Glutstrahlen der Sonne über den Hügeln von San Antonio genießen? Und irgendwann am Tag, wenn ein DJ im Club Tropicana spielt, gehen alle Getränke aufs Haus – komplett, 100 % kostenlose –, ist das Magie? Für Andy ist das alles eine Investition in unsere Kunden und wir werden ständig mit ihrer Treue belohnt. „Geld kommt und Geld geht“, sagt Andy über seine Herausforderungen und Triumphe in den letzten 30 Jahren. „Aber Energie – wenn Sie darauf setzen, werden Sie erfolgreich sein.“
Das bringt uns zum heutigen Tag, an dem wir auf dem schönen und luftigen Dach des Pikes, wo den Hotelgästen jetzt täglich Frühstück serviert wird. Wenn Sie die Treppe hinaufsteigen und Ihren Blick über die sanften grünen Hügel von San Antonio schweifen lassen und beim Morgenkaffee die frische Brise der Balearen einatmen, ist es leicht zu verstehen, warum dieser kleine Wechsel (nur eine Etage höher!) ein Kinderspiel war.
Fragen Sie jeden, der ein Geschäft auf Ibiza betreibt, und Sie werden hören, dass dies eine Anomalie ist. „Das Team von Pikes ist unser größtes Kapital“, erklärt Andy. „Dieses Jahr haben wir zusätzliches Personal eingestellt, damit wir uns um sie kümmern können, und stellen sicher, dass jeder zwei volle Tage pro Woche frei hat (was auf Ibiza oft undenkbar ist). Wenn Ihr Team glücklich ist, strahlt das aus – und die Freundlichkeit, die unser Team unseren Gästen gegenüber stets zeigt, beweist dies.“
Ein anderes altes Sprichwort fällt mir ein: Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich. Pikes bleibt der Ort, an dem die A-Liste auf der Insel Trost finden kann, so wie es Freddie Mercury, Grace Jones, George Michael und Co. in den 80er Jahren taten. Aber es sind nicht nur die Reichen und Berühmten – ganz im Gegenteil. „Ich möchte, dass jeder, der durch unsere Türen geht, die Freiheit spürt, die diese Pikes Gäste fühlten sich in den 80ern“, sagt Andy. „Ob für einen Tag, ein Wochenende oder einen Monat. Das Wort Freiheit kommt für mich ständig in den Sinn. Freddie Mercury hat es am besten gesungen: Es ist eine Art Magie"
Wie es auf unserer Parkplatzinstallation der Künstler vom BLOOP Festival heißt: VIP ist ein Verliererkonzept. Andy erinnert sich an ein weiteres berühmtes Werk des Festivals, das lautet: Erinnern Sie sich an die Zeit, als Arm und Reich zusammen tanzten. "Die Schönheit von Pikes ist die Mischung der Leute, die wir anziehen“, sagt er. „Der Begriff VIP ist übersättigt. Sehr wichtige Leute sind nicht unbedingt reich. Manche sind es vielleicht. Manche vielleicht nicht. Es geht um Energie – wer erhellt einen Raum, wenn er hereinkommt? Es kann jemand Berühmtes sein oder ein alter Hippie von der Insel. Das ist die Magie. Alle unsere Kunden sind uns wichtige Leute, egal ob sie sich anpassen oder hervorstechen wollen – wir werden nie VIP-Bereiche haben, die abgesperrt sind, damit andere Leute hineinstarren können.“
Eine weitere bemerkenswerte Ergänzung zu Pikes dieses Jahr ist unsere neue Montagabend-Soirée: Andy Manumission & Pikes Präsentieren Sie Montags. „Unser Samstag Pikes „House Party hatte schon immer etwas von dieser Manumission-Energie, bei der alles passieren kann“, sagt Andy. „Als ich also beschloss, etwas zu tun, um mein 30-jähriges Jubiläum auf Ibiza zu feiern, dachte ich mir: Warum bin ich denn hierhergekommen? Für Manumission – eine weitere Traditionsmarke Ibizas. Damals steckten wir mitten in etwas so Großem, dass wir nicht wussten, was wir da schufen. Aber die Leidenschaft, ein Veranstalter zu sein, war immer da. Also habe ich meinen Alter Ego-Namen Andy Manumission wiederbelebt und beschlossen, wieder Partys zu veranstalten. Es war großartig, wieder Kontakt zu den Leuten von damals aufzunehmen und etwas von dieser Spontaneität zurückzubringen. Ich bin beschäftigter als je zuvor, aber es macht mir wirklich Spaß.“
Während Andy bisher eher im Hintergrund bei den Veranstaltungen stand, Pikes, wieder an vorderster Front zu sein und aktiv bei der Zusammenstellung der DJ-Line-ups mitzuhelfen, hat ihm große Freude bereitet. „Heutzutage sind die meisten Partys auf Ibiza wie Konzerte, und ich bin natürlich ein großer Konzertfan, so ist Ibiza Rocks ursprünglich entstanden. Aber dieser Hedonismus, als die Leute einfach überall tanzten, ist größtenteils verschwunden. Jetzt stehen sie die ganze Nacht vor dem DJ-Pult. Deshalb haben wir den Vorhang aufgestellt und die Tanzfläche ohne Handy (oder Fotos). Für mich muss die Musik gut sein. Warum sollte es wichtig sein, wer sie spielt? Die Party sollte die Energiequelle sein, der DJ ist nur ein Teil davon.“ Wir möchten allerdings hinzufügen, dass Andys nostalgische Verbindungen die „besonderen Überraschungsgäste“ jeder Woche – Danny Tenaglia, Danny Rampling, Paul Oakenfold, Roger Sanchez und mehr – auf jeden Fall sehr interessant gemacht haben und dafür sorgen, dass die Leute Woche für Woche wiederkommen.
„Wenn Manumission auf Ibiza eine spirituelle Heimat hätte, dann wäre es Pikes”, sagt Andy. „Wir waren die größte Clubmarke der 90er Jahre und unser Publikum war global. Jetzt entdecken oder entdecken so viele Leute aus der Vergangenheit Pikes, weil sie hören, dass ‚der Typ von Manumission‘ – der zufällig der Eigentümer ist – etwas tut, das von seiner Vergangenheit inspiriert ist. Sie erinnern sich an die Energie von Manumission und wollen sie wiederbeleben, auch wenn wir alle 30 Jahre älter sind! Es gibt hier eine Inklusivität, die wir immer hatten. Wir sind Teil der Fußnoten der Geschichte Ibizas und jetzt kommen Leute zurück, die sich damit identifizieren. Es ist eine Fortsetzung der Reise und in gewisser Weise ein Moment, in dem sich der Kreis schließt.“
Und das gilt nicht nur für Montag. Andy hat sich auch mit Rob da Bank zusammengetan, um Sonntage zu programmieren. Pikes präsentiert Sunday Best. „Das bedarf eigentlich keiner Erklärung“, lacht er. „Der Name sagt alles.“
Es besteht kein Zweifel, dass Andy Mckay (oder Andy Manumission, wenn Sie ihn an einem Montagabend treffen) ein Mann ist, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Geschichte und das Erbe des Hotels zu bewahren. „Als wir das erste Mal das Hotel übernahmen, Pikes, wir haben mit der Energie von Ibiza Rocks angefangen und kanalisieren jetzt die Energie von Manumission, um es in die Zukunft zu bringen“, schließt Andy. „Das Ibiza, das wir damals kannten, existiert nicht mehr, außer in einigen sehr seltenen Gegenden, wie Pikes. Wir können den Wandel nicht aufhalten. Aber wir können ihn gestalten, den richtigen Weg finden und ihn formen. Wir können uns anpassen, ohne jemals die Magie zu opfern. Ibiza ist ein empfindliches Ökosystem und dessen muss man sich in Zeiten des Wandels bewusst sein. Wir wollen nie Pikes ein Ort zu werden, zu dem die Leute einfach hingehen, ein Kästchen ankreuzen und ihre Instagram-Fotos machen. Unser Erfolg wird an Energie, Magie und Leidenschaft gemessen, nicht an Gewinnen.“
